Führungen Berichte

Rückblick auf die Führung in der Volksbühne am 05. April 2025

     

Das Colonia-Haus, das wir heute als Standort der Volksbühne kennen, wurde 1905 erbaut. 
Es war der Ballsaal der Kölner Oper, die sich gleich nebenan befand und überlebte im weiteren Verlauf beide Weltkriege.

Das Gebäude befand sich früher im Besitz der Familie Sünner. Seit den 60er Jahren gehört es dem Theater- und Kulturverein Freie Volksbühne Köln e.V..

In den 30er Jahren übernahm die Familie Millowitsch das Haus als Theater. Als erstes betrieb es Peter Millowitsch, gefolgt von seinem Sohn Willy Millowitsch und später wiederum von dessen Sohn Peter Millowitsch.

   

Im Büro des Theaters erinnern noch heute ein paar Relikte an die damalige Zeit: der Geldschrank, in dem zu damaliger Zeit die Bargeldbestände gelagert wurden, ebenso wie die Unterschriften bekannter Persönlichkeiten, die mit den Millowitschs Verträge schließen, an der Wand.

Seit 2015 ist der Betrieb in Hand der Betreibergesellschaft Volksbühne am Rudolfplatz. Deren Geschäftsführer, Axel Molinski, führte uns am heutigen Tag gemeinsam mit Eliza Bender durch das traditionsreiche Haus und gewährte uns interessante Einblicke hinter die Kulissen. 

Nach der Übernahme 2015 mussten die Weichen für die Zukunft gestellt werden. So bietet die  Volksbühne nun ein vielseitiges Veranstaltungsangebot an, um das Theater für einen großen Personenkreis interessant zu machen. 300 Veranstaltungen und 100.000 Zuschauer pro Jahr belegen den Erfolg des Hauses und der 28 Mitarbeiter. 
Es standen Renovierungs- und Modernisierungsmaßnahmen an, direkt nach der Übernahme, aber auch im weiteren Verlauf. Denkmal- und Bestandsschutz müssen dabei immer im Blick gehalten werden, wirken sich allerdings auch auf die Kosten aus. Als eigenständiges Theater muss die Volksbühne alle Mittel selbst erbringen und ist auf alle möglichen Einnahmen angewiesen, um ihre Projekte stemmen zu können. Gleichzeitig halten sie die Ticketpreise in einem sehr angemessenen Rahmen. Die Volksbühne soll ein Theater für jedermann sein und bleiben. 
Das kommende große Projekt ist die Erneuerung der Bestuhlung: die 346 Plätze im Parkett haben ihre beste Zeit hinter sich. Wir freuen uns, mit den Teilnehmern dieser Führung dieses Projekt unterstützen zu können!

   

Ein herzliches Dankeschön an das Team der Volksbühne für ihr Engagement um dieses traditionsreiche Haus und natürlich auch an alle Teilnehmer, die mit so viel Freude bei dieser Führung mit dabei waren!

Bettina Weber, 05.04.2025

Rückblick auf die Karnevalsführung mit Köbes Colonius am 22. Februar 2025

Guido Hofmann, der Köbes Colonius, führt uns an diesem Tag passend zur 5. Jahreszeit mit karnevalistischem Motto durch die Stadt.
Orte, die wir vielleicht schon kannten, aber nicht beachtet haben oder uns ihrer Bedeutung nicht bewusst waren, lagen auf unserer rund 3-stündigen Tour.

Ein Leben ohne Alaaf ist möglich, aber sinnlos!

Köln wurde 2023 zur närrischen europäischen Kulturstadt ernannt (2025 übrigens die niederländische Stadt Weert). 
Der Karneval spielt in der Stadt eine große Rolle und das weit über die jecken Tage hinaus. 


"Alaaf" und "Helau" | © LVR-Institut für Landeskunde und Regionalgeschichte, CC BY 4.0

Die Verteilung der Alaaf- und Helau-Bereiche über Deutschland hinweg zeigt eine eindeutige Tendenz zu Alaaf im Bundesgebiet!

Karneval ist aber auch weltweit ein Ereignis. Während in Rio Sambazüge durch die Stadt fahren, wird in Venedig eher der Maskenkarneval gefeiert. 

Der Begriff Karneval lässt dabei auf den Ausspruch Fleisch lebe hoch schließen. Dazu passt auch, dass mit Ende des Karnevals die Fastenzeit beginnt. 

Die Tour führt uns von der Kreuzblume zum Dionysosmosaik, vom Heinzelmännchenbrunnen zum Hans-Küpper-Platz, vom Jupp-Schmitz-Plätzchen zum Gülichplatz, vom Gürzenich zum Hänneschen-Theater, vom Rote-Funken-Platz über den Willi-Ostermann-Brunnen zum Alter Markt mit dem Jan von Werth-Brunnen.

Der Köbes Colonius hatte alle dazugehörigen Informationen parat und beantwortete unsere Fragen.

Auf den Wegen und an jeder Station sangen wir dazu passend Kölsche Karnevalslieder und zogen damit auch begeisterte Blicke auf uns. 

Die Stadt war zum Zeitpunkt unserer Tour schon schwer mit den Vorbereitungen für die tollen Tage beschäftigt. Absperrungen und Tribünenteile standen bereits parat für den Aufbau.

Der Rosenmontagszug am 03. März wird sich auf 7,5km erstrecken. Die im Nachhinein viel zu lange Strecke von Deutz aus (8,5km und gut 10 Stunden), die man im Jahr 2023 gegangen ist, war vermutlich nur ein einmaliges Ereignis, auf dessen Wiederholung man gern verzichtet.  

Der Zug wird aus ca. 12.500 Teilnehmern und mehr als 100 Wagen bestehen, dazu noch einmal 70 Bagagewagen, die die Teilnehmer mit Wurfmaterial versorgen, wie z.B. den mehr als 300t Kamelle und 300.000 Strüßjer.
Quelle: Zug in Zahlen - Kölner Karneval

Ein herzliches Dankeschön an den Köbes Colonius und alle Fastelovends-Fründe, die mit so viel Freude bei dieser Führung dabei waren!

Vun Hätze e dreifach Kölle Alaaf op Üch

Bettina Weber, 22.02.2025

Rückblick auf die Führung im Kölnischen Stadtmuseum am 31.01.2025

Im März eröffnete das Kölnische Stadtmuseum an seinem neuen Standort: dem ehemaligen Modehaus Franz Sauer auf der Minoritenstraße.
Bereits 2017 musste es seinen bisherigen Platz, das Zeughaus, aufgrund eines Wasserschadens räumen. Bis ein neuer Standort gefunden und er für das Museum entsprechend umgebaut wurde, vergingen Jahre. 

Anke Leyendecker führt uns in dieser einstündigen Führung durch das Museum und verschaffte uns einen Überblick über den neuen Aufbau.

Anders als man es vielleicht vermuten würde, ist das Kölnische Stadtmuseum nicht chronologisch durch die Kölner Geschichte aufgebaut, sondern nach emotionalen Fragestellungen auf den einzelnen Etagen verteilt.

Nur auf der ersten Halbetage konnten wir einen Teil der Geschichte Kölns chronologisch verfolgen. Ein Modell der Stadt nimmt dort den größten Platz ein und zeigt Köln im 
16. Jahrhundert mit den Stadtmauern und unterschiedlichen Feldern. 
Das Modell entspricht dem 1. Kölner Stadtplan, dem sogenannten Mercatorplan.

Exponate aus unterschiedlichen Epochen, auch von Privatpersonen, erzählen Geschichten aus und über Köln und laden dazu ein, genauer hinzuschauen, hinzuhören oder zu interagieren. 

Ein Highlight war sicherlich, eine Hänneschen Figur in Originalgröße zu halten und eine Vorstellung davon zu bekommen, was die Puppenspieler im Hänneschen-Theater leisten. Denn die Figur aus Holz mit dem langen Stab, um sie über die Britz zu halten, wiegt zwischen 3 und 5 kg. 

Die Zeit für diese Führung reichte nur für einen groben Überblick des Museums aus. Aber es lädt dazu ein, es auf eigene Faust, mit seinem eigenen Tempo oder mit Schwerpunkten zu erkunden.

Ein herzliches Dankeschön an alle Teilnehmer, die mit so viel 
Interesse an dieser Führung dabei waren!

Bettina Weber, 31.01.2025