Wanderung am 9. September 2023: Wahner Heide

Am Samstag, unserem Wandertag, war es zu unserem Leidwesen wieder einmal sehr warm. Trotzdem haben wir uns mit Lothar und Josi Hartung auf den Weg gemacht, die blühende Heide zu erkunden. Tatsächlich, die Heide blühte noch oder schon in ihren verschiedenen Farbnuancen. Auch große Büsche von Besenginster bestimmten das Bild und boten vielen hochgradig gefährdeten Vogelarten gute Rückzugsmöglichkeiten. Über Wanderwege, die uns über Wald- Wiese- Heide- und Moorlandschaften führten, erreichten wir den Geisterbusch. Dort konnten wir eine Herde von Glanrindern beobachten. Die Ziegen hinter einem Wildzaun interessierten sich außerordentlich für die kleinen Birken und taten sich gütlich daran. Etwas entfernter konnte man Wasserbüffel beobachten, was uns für diese Region sehr verwunderte. Wir erfuhren, dass das Gebiet früher als Kannebäckerland bezeichnet wurde, da Weber und Töpfer dort angesiedelt waren. Auf unserem weiteren Weg besuchten wir auch die Stätte des ehemaligen Gefangenenlagers Hoffnungstal. An der ehemaligen Panzerwaschanlage haben wir an einem schattigen Plätzchen eine Rast eingelegt. Dort befindet sich ein kleines Biotop, in dem Frösche und zahlreiche kleine Wassertiere ihr Zuhause gefunden haben. Libellen in allen Größen und Farben brachten uns zum Staunen. Die Schlußeinkehr führte uns nach Troisdorf in das Brauhaus und ließen dort unsere schöne Wanderung ausklingen.

Wir danken Lothar und Josi Hartung für diese tolle Tour.

Wanderung am 12. August 2023: Rund um den Rolandsbogen

Nun hat es endlich geklappt. Wir konnten die Wanderung nachholen, die im letzten Jahr wegen der großen Hitze verschoben werden musste. Wie mit Anneliese Boley, sie und Stefan Berger haben uns zu dieser Tour eingeladen, im Vorfeld vereinbart, trafen wir mit unserem Zug gegen 10.39 Uhr am Bahnhof Rolandseck ein. Kurz zuvor hatte es noch geschüttet aber rechtzeitig zur Ankunft hörte es auf zu regnen. Die Fründe befanden sich an diesem Ort in illustrer Gesellschaft: Schon Königin Victoria, Kaiser Wilhelm II, die Brüder Grimm, Clara Schumann u.v.m. haben dort ihre Rheinreise gestartet. Auch konnten wir einen ersten Blick auf die prächtigen Kronleuchter im ehemaligen Wartesaal erhaschen. Wir begannen mit einem stetigen und sehr schweißtreibenden Aufstieg durch den dampfenden Wald. Nach einer guten halben Stunde hatten wir die Höhe des Rodderbergs erreicht. Dort gibt es alte Walnussplantagen und immer wieder …. Weiden und Pferde. Wir umrundeten den Vulkankrater, passierten Pferdehöfe (der Broichhof ist Austragungsort internationaler Vielseitigkeitsspringen) und erkletterten die Windkuppe. Von dort hatten wir einen einmaligen Blick zum Siebengebirge, über das Drachenfelser Ländchen (Wachtberg) und auch den Kölner Dom konnten wir am Horizont erkennen. „Hätzliche Größ“ der Fründe haben wir hier in das Gipfelbuch eintragen. 14 Auf dem weiteren Weg zum Rolandsbogen machten wir Halt am Heinrichsblick, dem früheren Richtplatz des Ortes Mehlem. Hier erfuhren wir von der traurigen Geschichte des zu Unrecht gehenkten Heinrich. Am Rolandsbogen kehrten wir ein: Ein junges Brautpaar und der einmalige Blick ins Rheintal mit der Insel Nonnenwerth verkürzten uns die Wartezeit auf das dann aber sehr leckere Essen. Nach einem abenteuerlich steilen Abstieg über altes Kopfsteinpflaster erreichten wir das Ufer des Rheins bzw. die B9 und genossen zum guten Schluss einen Kaffee im Cafe im ARP-Museum (das mit dem herrlichen Festsaal und den beeindruckenden Lüstern). Dort saßen wir auf der historischen Veranda - wieder mit Blick auf den Rhein, diesmal auf die Fähre nach Bad Honnef - bevor sich die Wandervögel in die diversen Richtungen zerstreuten. Ergänzung der Wachtbergerin: Auf der Heimfahrt fing es wieder an zu schütten …

Wir bedanken uns bei Anneliese Boley für die schöne und interessante Wandertour

Wanderung am 13. Mai 2023: Entland der Erft

An diesem zunächst sonnigen Frühlingstag betraten die 20 Wanderfreunde tatsächlich Neuland und erschlossen für sich die Rekultivierungsflächen des rheinischen Braunkohlenreviers. Die Landpartie führte vom trubeligen, großstädtischen Hauptbahnhof in Köln zum ziemlich verlassenen Bahnsteig an der Endstation des RE 38 nach Bedburg. Nach wenigen Minuten durch ein Naturschutzgebiet war der ehemalige Tagebaurand erreicht. An der ersten Freifläche betrachteten wir ein fünfzig Jahre altes Bild, aufgenommen von genau diesem Standort und sahen, wie im Gebiet vor uns eine Mondlandschaft durch den Tagebau entstanden war. Die Erde wurde bis auf eine Tiefe von 360 m am Nordrand abgetragen, über Bandanlagen zur Südseite transportiert und dort wieder angeschüttet. Der Tagebau Garsdorf wanderte bei der Auskohlung von Süden nach Norden. Auf einer historischen Karte sahen wir die zahlreichen Ortschaften und Weiler, die durch den Tagebau verloren gingen. Die gewonnene Kohle wurde im Kraftwerk Niederaußem, gut sichtbar im Osten, zur Stromerzeugung verbrannt. Dort endet der Betrieb nun 2030. Unter erstaunlich hoch gewachsenen neuen Baumgruppen ging es zum Peringsmaar, einem von Waldstücken umrundeten großen künstlichen See. Am Ufer beobachteten wir Stockenten und Reiher hinter dem Schilfstreifen. Nach einigen Metern am Uferpfad entlang entdeckten wir ein brütendes Schwanenpaar auf einem ins Wasser gebauten großen Nest. Wir hielten vorsichtig und leise Abstand und konnten im Gelege drei große Eier ausmachen. An neuen Ackerflächen vorbei überquerten wir den schnurgeraden Radschnellweg, eine ehemalige Bandstraße, die den Abraum vom Tagebau Hambach zur Verfüllung des Tagebaus Garzweiler transportiert hat. Auf dem Segelfluggelände dahinter beobachteten wir den regen Flugbetrieb mit der Seilwinde. Erst als das Schloss Paffendorf in Sicht kam, verließen wir das nun entstandene Land. Kaum zu glauben, dass alles, was wir gesehen hatten, jünger als drei Jahrzehnte war, wir Wanderer waren älter. Nach einigen stillen Minuten auf einem jüdischen Friedhof gelangten wir zum Wasserschloss Paffendorf, einem prächtigen Renaissancebau. Durch den gepflegten Park erreichten wir den Schlosshof zur ersten Rast. Dann aber mahnten uns aufziehende dunkle Wolken zur Eile. An den renaturierten Altarmen der Erft entlang kamen wir zum Zielpunkt der Wanderung, der Zievericher Mühle. Auf der Terasse ließen wir dann die Wanderung bei gutem Essen und Trinken ausklingen. Der Regen hatte uns verschont.

Wir bedanken uns bei Heinrich Johann für diese tolle Wandertour!